Erschienen in Wannsee Journal Juni/Juli 2019
Ein kleines Flüsschen, das es heute nur noch in Teilen gibt: Die Bäke, die am Fichtenberg in Steglitz entspringt und heute in den Teltowkanal mündet, gab der Bäkestraße ihren Namen. Die kleine Verbindung zwischen Neuer Kreisstraße und Königsweg wurde von der Reichsbahn angelegt. Über sie führen die Brücken der Wetzlarer Bahn und der S-Bahn.
Das Gelände in Kohlhasenbrück spielte beim Ausbau der Eisenbahn im Raum Berlin eine große Rolle. Aber auch schon vorher war der Ort beliebt – vor allem bei Schatzsuchern. Hier soll der Pferdehändler Hans Kohlhase, der sich gegen ungerechte Behandlung durch einen sächsischen Fürsten wehrte und so in die Mühlen der Justiz geriet, an einer Brücke erbeutete „Silberkuchen“ – kleine Silberbarren, die in der Münze weiterverarbeitet wurden – in der früher hier verlaufenden Bäke versenkt haben. Daher auch der Ortsname Kohlhasenbrück. Doch gefunden wurde nie etwas. In der Nähe stand die Kohlhas-Eiche – die erste soll über 1000 Jahre alt gewesen sein. Die zweite, die 1873 gepflanzt wurde, erreichte dieses stolze Alter nicht. Sie wurde 2018 gefällt. Über den Standort der dritten Kohlhas-Eiche wird derzeit noch diskutiert.
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