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Wort der Bezirksbürgermeisterin

Steglitz-Zehlendorf Juni 2019

Erschienen in Gazette Steglitz und Zehlendorf Juni 2019
Cerstin Richter-Kotowski
Cerstin Richter-Kotowski. Foto: Uwe Steinert

Liebe Leserinnen und Leser,

kennen Sie die Städtepartnerschaften von Steglitz-Zehlendorf? Nach dem Berliner Mauerbau 1961 wurden die ersten Partnerschaften mit westdeutschen Städten geschlossen, sozusagen Brücken gebaut zur „Insel“ Berlin.

Die ersten internationalen Verbindungen begannen mit Israel, Dänemark und Italien. Die Pflege der Beziehungen zu Städten und Gemeinden auf der ganzen Welt dienen dem Ziel des gemeinsamen kulturellen Austausches, der Förderung von Toleranz und Völkerverständigung, wobei gegenseitige Jugend- und Schülerbegegnungen einen Schwerpunkt der Partnerschaftsarbeit bilden. Seit der Bezirksfusion von Zehlendorf und Steglitz 2001 hat sich die Anzahl der Städtepartnerschaften entsprechend vergrößert. So betreut der Bezirk heute insgesamt 23 Partnerstädte, zehn deutsche und dreizehn internationale.

Diese sind: Bröndby/Dänemark (seit 1968), Budapest-Zugló/Ungarn (seit 2008), Cassino/Italien (seit 1969), Charkiw/Ukraine (seit 1990), Kazimierz Dolny, Naleczow, Poniatowa/Polen (seit 1993), Kiriat Bialik/Israel (seit 1966), Ronneby/Schweden (seit 1976), Sderot/Israel (seit 1975), Sochos-Lagadas/Griechenland (seit 1993), Szilvásvárad/Ungarn (seit 1989), Seoul-Songpa/Republik Korea (seit 2013). Auch nach dem Fall der Mauer sind die deutschen Partnerstädte und –kreise nicht vergessen: Bonn-Bad Godesberg (seit 1962), Bremerhaven (seit 1965), Hagen/Westfalen (seit 1967), Hannoversch Münden (seit 1962), Königs Wusterhausen (seit 1988), Landkreis Göttingen (seit 1962), Landkreis Lüchow-Dannenberg (seit 1979), Landkreis Rendsburg-Eckernförde (seit 1964), Landkreis Westerwald (seit 1970) und Nentershausen (seit 1966).

Die gegenseitigen Aktivitäten reichen vom Jugendaustausch, Seniorenbegegnungen, sportlichen, musischen und künstlerischen Veranstaltungen, Begegnungen auf kommunalpolitischer Ebene bis zur humanitären Unterstützung für das Kinderkrankenhaus und den Blindenverband von Charkiw und leisten eine wichtigen Beitrag zum Zusammenwachsen Europas.

Aktiv unterstützt wird das Bezirksamt durch den Steglitz-Zehlendorfer Städtepartnerschaftsverein (www.bsz-spv.de). Der Verein organisiert u. a. Bürgerreisen in Partnerstädte und befreundete Gemeinden und betreut, gemeinsam mit dem Jugendamt, Jugendliche aus Ungarn, Israel, Charkiw/Ukraine und die Schülerlotsen aus Bröndby/Dänemark.

2019 besteht die Städtepartnerschaft mit Cassino/Italien seit 50 Jahren. Cassino ist vor allem durch das im Jahre 529 gegründete Kloster Monte Cassino bekannt. Die Stadt Cassino wurde 1944 völlig zerstört und nach Kriegsende wieder aufgebaut. Auf dem italienischen, deutschen, englischen und polnischen Soldatenfriedhof in Cassino haben über 30.000 Gefallene ihre letzte Ruhestätte gefunden. Auf dem Zehlendorfer Waldfriedhof befindet sich der „Cemitero Militare Italiano“. Hier ruhen über 1.100 italienische Soldaten, die von 1940-1945 an der deutschen Ostfront fielen. Der Friedhof bildete den Ausgangspunkt für die Partnerschaft mit Cassino. Seit über vierzig Jahren besteht ein lebendiger Schüleraustausch zwischen Cassino mit dem Zehlendorfer Arndt-Gymnasium, später mit dem Steglitzer Hermann-Ehlers-Gymnasium. Auch die Leichtathleten*innen des Zehlendorfer Turn- und Sportvereins Z88 tauschten sich viele Jahre mit den Sportlern*innen von Cassino aus. Der Städtepartnerschaftsverein hat im Jubiläumsjahr vom 01.06.-11.06.2019 eine Bürgerreise nach Cassino organisiert.

Städtepartnerschaften müssen lebendig und vielseitig sein. Im Juli kommen Jugendliche aus Szilvásvárad in unseren Bezirk. Mit der kleinen nordungarischen Stadt im Szalajkatal begehen wir im August das 30jährige Partnerschaftsjubiläum. Gäste aus Budapest-Zugló werden ebenfalls dabei sein.

Das Jugendamt organisiert eine weitere Jugendbegegnung mit Charkiw/Ukraine. Auch Charkiw hat zum Stadtfest und Unabhängigkeitstag der Ukraine eine Einladung ausgesprochen. Die Schülerlotsen aus Steglitz-Zehlendorf fahren in diesem Jahr wieder nach Bröndby/Dänemark. Dieser Austausch findet schon seit über vierzig Jahren statt. Auch aus Cassino werden wieder Schüler in Gastfamilien den deutschen Alltag kennen lernen und aus dem Hermann-Ehlers-Gymnasium fährt eine Schülergruppe in die italienische Partnerstadt. In den Herbstferien werden Jugendliche aus Kiriat Bialik/Israel unseren Bezirk erkunden.

Die Begegnungsprogramme leben vonder aktiven Teilhabe der Steglitz-Zehlendorfer Bürgerinnen und Bürger. Vor allem für die Jüngeren gibt es viele attraktive Angebote: Wer zwischen 12 und 18 Jahren ist und Lust hat, an den Austauschprogrammen in Ungarn, der Ukraine oder Israel teilzunehmen, kann sich gerne beim Jugendamt, Frau Heinz, Tel. 90299 5195, e-mail: angie.heinz@ba-sz.berlin.de für nähere Informationen melden.

Im Rathaus Zehlendorf, Bauteil A, 1. Etage, gibt es eine Dauerausstellung über die Partnerstädte des Bezirks, die montags bis freitags von 8 bis 18 Uhr geöffnet ist. Der Eintritt ist frei. Schauen Sie doch einmal vorbei. Für Fragen und Anregungen steht Ihnen unsere Partnerschaftsbeauftragte Frau Milz-Höhne gerne zur Verfügung (e-mail: petra.milz-hoehne@ba-sz.berlin.de oder Tel. 90299 3307).

Ihre
Cerstin Richter-Kotowski
Bezirksbürgermeisterin

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