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Orte der Moderne

„neues bauen“ in Charlottenburg-Wilmersdorf

Berlin-Wilmersdorf, Fehrbelliner Platz mit dem Versicherungsgebäude von Emil Fahrenkamp, Postkarte aus den 1930er-Jahren. Archiv Museum Charlottenburg-Wilmersdorf
Berlin-Wilmersdorf, Fehrbelliner Platz mit dem Versicherungsgebäude von Emil Fahrenkamp, Postkarte aus den 1930er-Jahren. Archiv Museum Charlottenburg-Wilmersdorf
Erschienen in Gazette Charlottenburg Oktober 2019
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Anlässlich des 100. Gründungsjubiläums des Bauhauses zeigt das Museum Charlottenburg-Wilmersdorf noch bis zum 10. November eine Ausstellung zu herausragenden Schauplätzen des „neuen bauens“ im Bezirk.

Das Staatliche Bauhaus gilt heute als eine der bedeutendsten Schulen für moderne Architektur und Gestaltung weltweit. Das einhundertste Jubiläum seiner Gründung bietet den Anlass, zehn architektonische Schauplätze im Bezirk Charlottenburg-Wilmersdorf vorzustellen. Mit ihrer sachlich-funktionalen Ästhetik und den modernen Nutzungskonzepten veranschaulichen sie die Bewegung des „neuen bauens“ in Architektur und Städtebau, das maßgeblich durch das Bauhaus beeinflusst wurde.

Ihre Architekten, darunter Walter Gropius, Erich Mendelsohn, oder auch Hans Scharoun, haben mit den Bauten das Stadtbild von Wilmersdorf und Charlottenburg mitgeprägt. Vom großstädtischen WOGA-Komplex am Kurfürstendamm, über die Ringsiedlung für die Siemens-Werke in Charlottenburg-Nord, das Garagenhochhaus an der Kantstraße oder das Apartmenthaus am Kaiserdamm, bis hin zum Wohn- und Atelierhaus des Bildhauers Georg Kolbe im Westend, lassen sich vielfältige Aspekte des „neuen bauens“ nachvollziehen. Anhand der ausgewählten und teils weltbekannten Architekturen werden in der Ausstellung programmatische, gestalterische und biografische Bezüge zum Staatlichen Bauhaus verdeutlicht.

Die in der Ausstellung zu entdeckenden Bauten entstanden alle in den Jahren zwischen 1919 und 1933 und spiegeln bestimmende Großstadtphänomene der Weimarer Republik wider. Ihre Architekturen lassen sich als Antworten auf drängende Fragen ihrer Zeit lesen, die sich angesichts der sich drastisch verschärfenden Wohnungsfrage, der erhöhten Automobilität oder der wachsenden Niederlassungen der Industrie am Stadtrand stellten. In ihnen manifestiert sich aber auch ein neues Verständnis von städtischem Raum, der Freiräume für Kunst und neue Lebensformen schafft.

Sowohl die Fragen der Stadtgesellschaft als auch die architektonischen Antworten spielen in der Gegenwart weiterhin eine Rolle. Die Ausstellung thematisiert die Geschichte der Bauten von ihrer Entstehungsgeschichte bis zu aktuellen Nutzungsformen. Die Gestaltung der Ausstellung mit Litfaßsäulen und einem begehbaren Stadtplan verschränkt den Stadtraum und die Museumsflächen. Eine Faltkarte zum Mitnehmen verortet die Schauplätze im Bezirk und lädt dazu ein, diese vor Ort in ihren aktuellen Zusammenhängen neu zu entdecken.

Ein Veranstaltungsprogramm und vielfältige Vermittlungsangebote für Schulklassen, junge Menschen und Familien begleiten die Ausstellung.

Museum Charlottenburg-Wilmersdorf in der Villa Oppenheim

Schloßstraße 55/Otto-Grüneberg-Weg, 14059 Berlin

Tel. 030-9029 24106

museum@charlottenburg-wilmersdorf.de

www.villa-oppenheim-berlin.de

Öffnungszeiten: Dienstag bis Freitag 10 bis 17 Uhr, Samstag, Sonntag und Feiertage 11 bis 17 Uhr

Eintritt frei, Zugang barrierefrei

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