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Wort des Bezirksbürgermeisters

Charlottenburg-Wilmersdorf November 2019

Erschienen in Gazette Charlottenburg und Wilmersdorf November 2019
Reinhard Naumann
Reinhard Naumann

Liebe Bürgerinnen und Bürger in Charlottenburg-Wilmersdorf!

Für viele Menschen ist der November ein Monat des Nachdenkens, der Trauer und des Erinnerns. Besonders gilt der 9. November als Schicksalstag besonderer emotionaler Kapitel und Ereignisse der deutschen Geschichte. Dies wird auch im November-Kiezspaziergang in Erinnerung an die Reichsprogromnacht von 1938 deutlich werden.

19. Bezirkstag: Verleihung von Bürgermedaillen

Traditionell verlieh ich anlässlich des 19. Bezirkstags am 19. Oktober gemeinsam mit der BVV Vorsteherin Annegret Hansen die Bürgermedaille als höchste Auszeichnung des Bezirks an ehrenamtlich engagierte Bürgerinnen und Bürger, die sich in herausragender Weise um unser Gemeinwesen verdient gemacht haben. Seit dem 19. Oktober 2001 feiern wir als Bezirk diesen Tag, um uns bei ihnen für ihr ehrenamtliches Engagement in allen Bereichen, sei es im sozialen und kirchlichen Bereich, in der Kultur und Bildung, im Sport oder für die Umwelt, in der Politik oder in anderen wichtigen Bereichen, zu bedanken und ihnen unsere Anerkennung zu zeigen.

Mit der Bürgermedaille wurden geehrt:

Dr. Christoph Flötotto: Bereits seit 1981 engagiert er sich tatkräftig für den Siedlerverein Eichkamp und beteiligte sich an der Vorbereitung und Durchführung des ersten Straßenfestes. Als Vorsitzender hat er das Kiezleben sehr geprägt. Auch nach seinem schweren Fahrradunfall setzt er sich heute weiterhin viel für die Siedlung ein. Besonders nennenswert ist sein Einsatz in den Verhandlungen mit der Friedensgemeinde und der Stiftung am Grunewald zur Übernahme des Gemeindehauses Eichkamp und dessen Weiterentwicklung zum „Haus Eichkamp – Nachbarschaft und Kultur“.

Norbert Gembaczka: Er bereichert unseren Bezirk und die Pfarrgemeinde St. Ludwig seit mehr als vierzig Jahren in seinem ehrenamtlichen Engagement als Kirchenmusiker. Als Leiter von vier Chören aller Altersgruppen, haben wir es ihm zu verdanken, dass jährlich die Messen von berühmten Komponisten in den Gottesdiensten an Weihnachten und Ostern aufgeführt werden.

Konrad Kutt: Wer sich für verschiedene Veranstaltungen wie Lesungen, Diskussionen, Hausmusik oder Malerei in gemütlicher Wohnzimmerstimmung interessiert, ist bei den regelmäßigen Salonabenden von Konrad Kutt stets willkommen. Als Initiator der sog. „Bücher Boxx“ am Bahnhof Grunewald teilt er gerne seine Leidenschaft für Kunst und Kultur mit seinen Mitmenschen. Ein besonderer Augenvermerk liegt auf seinem Engagement in der Finanzierung und Aufstellung von Gedenktafeln, um an die einst im Bezirk gelebten Künstlerinnen und Künstler zu erinnern.

Bilgin Lutzke: Mit ihren zahlreichen Projekten, Angeboten und Aktivitäten im Bereich der sozialen Teilhabe von Migrantinnen und Migranten durch Begegnungen von verschiedenen Gruppen im Kiez betreibt die ehrenamtliche Vereinsvorsitzende des Nachbarschaftszentrums Divan e. V. wahre Nachbarschaftsarbeit. In Zusammenarbeit mit anderen Stadtteil- und Begegnungszentren setzt sie sich für ein soziales und solidarisches Miteinander im Bezirk ein.

Margareta Mayer-Riefenthaler: Seit 20 Jahren kümmert sie sich um obdachlose Jugendliche im Bezirk und versucht, durch ihre Arbeit in der Kontakt- und Beratungsstelle (KuB) ihnen wieder Hoffnung und Perspektiven zu geben. Die Jugendlichen versucht sie mehrmals wöchentlich in einem Theaterprojekt zu motivieren, zu welchen Leistungen sie fähig sind und dass ihnen Werte wie Zuspruch, Wertschätzung und Anerkennung zugesprochen werden.

Klaus-Jürgen Meier: Er ist ehrenamtlicher Vorstandsvorsitzender der AG City e. V. Die AG City e. V. ist eine Arbeitsgemeinschaft, die die Interessen der Anrainer rund um den Kudamm und um den Breitscheidplatz vertritt durch gezielte Netzwerke und Zusammenarbeit mit der Wirtschaft und Politik. Er ist im besten Sinne ein kluger, herzlicher Lobbyist für die Anrainer rund um den Breitscheidplatz. Auf diese Weise fördert er die wirtschaftlichen Standorte der Berliner City West in ihrer Entwicklung.

Wolfram Thorau: Als Leiter des Wolf-Ferrari-Ensembles hat er seit 20 Jahren kammermusikalisches Ensemble im Bezirk gefördert und hat auf diese Weise hochbegabte, jüngere Berufsmusiker zusammengebracht. Zudem engagiert er sich in zahlreichen Konzertprojekten, die immer kostenlos für alle Bürgerinnen und Bürger sind. Diese musikalische Hochkultur im Bezirk haben wir ihm zu verdanken. Er verschmilzt das lustvolle Spiel des Ensembles in allen Genres, die in seinen Aufführungen zum Ausdruck kommen.

Kiezspaziergang

Der 215. Kiezspaziergang findet am Samstag, dem 9. November, wie immer um 14 Uhr statt. Mein Kollege Oliver Schruoffeneger wird Sie begleiten. Treffpunkt ist am nördlichen Eingang des Internationalen Congress Centrums (ICC). In Gedenken an die Pogrome gegen jüdische Geschäfte und Einrichtungen exakt vor 71 Jahren, geht es von dort dann in die Herbartstraße, wo sich ein Gebetshaus der Jüdischen Gemeinde und ein jüdisches Pflege- und Seniorenheim befinden. Der Kiezspaziergang wird am Amtsgerichtsplatz enden, auf dem die Skulptur Treblinka von Vadim Sidur steht. Informationen über die bisherigen Kiezspaziergänge finden Sie im Internet unter www.kiezspaziergaenge.de .

Herzlich grüßt Sie

Ihr
Reinhard Naumann
Bezirksbürgermeister

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