PGH Glühende Zukunft: Aufmüpfiger Humor
Werke Ostberliner Künstler im Bröhan-Museum
Erschienen in Gazette Charlottenburg Juli 2024
Das Bröhan-Museum präsentiert die Ausstellung „PGH Glühende Zukunft. Zeichnungen, Plakate, Eigensinn. Berlin 1989-1995“. Diese Ausstellung widmet sich der Ostberliner Künstlergruppe die kurz vor dem Fall der Mauer gegründet wurde und für ihren energetischen Gestaltungswillen und aufmüpfigen Humor bekannt ist.
Sozial und politisch
Die PGH, eine Abkürzung für „Produktionsgenossenschaft des Handwerks“, war in der DDR ein freiwilliger Zusammenschluss von Handwerkern und Gewerbetreibenden. Die PGH Glühende Zukunft bestand aus dem Cartoonisten BECK, der Comiczeichnerin und Illustratorin Anke Feuchtenberger, dem Comiczeichner und Cartoonisten Holger Fickelscherer und dem Grafiker und Illustrator Henning Wagenbreth. Diese Künstler arbeiteten von 1989 bis 1995 zusammen und schufen ein vielseitiges, sozial und politisch engagiertes Werk. Das Werk der PGH Glühende Zukunft zeichnet sich durch eine vielfältige Palette von Formaten, Drucktechniken und Materialien aus, mit kräftigen Farben und starken Kontrasten. Ihre Bildsprache ist ausdrucksstark und unverwechselbar, mit eindringlichen, figürlichen Motiven.
Reihe bedeutendes Grafikdesign
Die Ausstellung „PGH Glühende Zukunft“ ist Teil einer Reihe des Bröhan-Museums, die bedeutendem Grafikdesign gewidmet ist. Nach Ausstellungen über Jazzplakate von Niklaus Troxler, Konzertplakate von Günther Kieser, dem französischen Grafikerkollektiv Grapus, Otl Aichers Grafikdesign für Olympia 72 und den Krautrock-Musikplakaten, präsentiert das Museum nun eine künstlerische Handschrift, die das Bild eines eingehaltenen Versprechens vermittelt. Die Ästhetik eines Neuanfangs ist ebenso präsent wie das politische Engagement: fordernd, optimistisch und frei.
Im Rahmen der Ausstellung werden kostenlose öffentliche Führungen angeboten, die jeden Freitag um 16 Uhr stattfinden. Die Termine sind der 5., 12. 19. und 26.7.; 2. und 9.8. sowie 6.9. Eine Anmeldung ist nicht erforderlich. Die Ausstellung ist bis zum 8. September im Bröhan-Museum, Schloßstraße 1a in Charlottenburg zu sehen.