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„Frischzellen-Kur“ für den Volkspark Jungfernheide

Charlottenburg-Wilmersdorf für Schwammstadt-Projekt ausgezeichnet

Auf 3000 Quadratmeter Wiese wurde in der Jungfernheide Pflanzenkohle ausgebracht. Foto: BACW
Auf 3000 Quadratmeter Wiese wurde in der Jungfernheide Pflanzenkohle ausgebracht. Foto: BACW
Erschienen in Gazette Wilmersdorf August 2024
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Der Volkspark Jungfernheide ist ein beliebter Naherholungsraum in Charlottenburg-Wilmersdorf. Ob zum Spazieren, Klettern, Spielen, Baden oder Hundeausführen – der Park zieht Einheimische aus den Wohnsiedlungen Siemensstadt und Paul-Hertz-Siedlung sowie Erholungssuchende aus dem gesamten Stadtgebiet an. Diese hohe Nutzung hinterlässt jedoch Spuren.

Zukunftsweisend mit Pflanzenkohle

Das Bezirksamt Charlottenburg-Wilmersdorf wurde für sein Projekt „Pflanzenkohle als Schwamm – Ein Feldversuch im Volkspark Jungfernheide“ ausgezeichnet. Am 4. Juli erhielt die Maßnahme im Rahmen des Wettbewerbs „Regenial! Ihr Schwammprojekt für unsere Schwammhauptstadt“ der Berliner Regenwasseragentur einen Preis für zukunftsweisende Vorhaben.

Widerstandsfähigkeit verbessern

Der Fachbereich Grünflächen hat in den vergangenen zwei Jahren mit gezielten Maßnahmen die Widerstandsfähigkeit der großen Wiese im Park durch eine „Frischzellenkur“ verbessert und ihr neues Leben und Vitalität eingehaucht. Die Sanierungsmaßnahmen lockerten den verfestigten Boden auf, optimierten den Wasser- und Nährstoffhaushalt und machen die Wiese somit widerstandsfähiger gegen Belastungen. Der Einsatz von Pflanzenkohle in der Jungfernheide ist eines von mehreren Schwammstadtprojekten des Bezirksamts im vergangenen Jahr.

Kohlenstoff binden

Auf über drei Hektar Wiesenfläche wurde Biokohle aus Gehölzschnitt in den Boden eingearbeitet. Sie sorgt für einen besseren Wasserhaushalt. Ähnlich wie ein Moor bindet die Biokohle Kohlenstoff, der der Atmosphäre entzogen wurde. In der Jungfernheide werden dadurch etwa 70 Tonnen Kohlenstoff langfristig im Boden festgehalten. Die Biokohle wurde mit Pilzen beimpft. Diese Pilzbeimpfung dient als Kommunikator zwischen den Rasenpflanzen und der Kohle. Die Hyphen der Pilze sorgen für den Austausch von Wasser und Nährstoffen aus der Kohle und den Rasenpflanzen, wodurch der Speicher nutzbar wird.

Standortangepasste Pflanzen

Zusätzlich werden standortangepasste Gräser und unterstützende Rasenkräuter (Regiosaatgut) verwendet. Diese heimischen Pflanzen sind genetisch an das Berliner Umfeld angepasst und kommen mit den Standortbedingungen (Sand und Trockenheit) besser zurecht als hochgezüchtete Rasengräser, die bewässert und gedüngt werden müssen. Durch die Kombination dieser Eigenschaften kann auf künstliche Bewässerung und Düngung auch in Zukunft verzichtet werden.

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