Dreilinden
„Eine Welt für sich“
115 Jahre Laubenkolonie Dreilinden
09.10.2024: Im Jahr 1909 verkauften die Brüder Dietloff und Georg von Hake 128 Hektar Land, das zur Villenkolonie entwickelt werden sollte, an die „Kolonie Dreilinden GmbH“. Die Grundstücke wurden vom Büro Hans Flade parzelliert und an die ersten Siedler aus Berlin verkauft, die dann in Eigenregie ihre Lauben bauten. Die erste Laube entstand 1920 am Stahnsdorfer Damm, gefolgt von vielen weiteren. Eingeschlossen zwischen Stammbahn, später S-Bahn und noch später Reichsbahn, lebten die Siedler ihren Traum vom eigenen Haus im Grünen, nach dem Motto „klein, aber mein“.
Etwa 20 Jahre später jedoch begannen die Kriegsvorbereitungen mit dem Bau von Autobahn, Brücken, Bunkern und Baracken für „Fremdarbeiter“. Später folgten Schützengräben für den Volkssturm am Teltowkanal. Die Rüstungsindustrie war durch die Dreilinden Maschinenbau GmbH in Kleinmachnow vertreten. Nach Kriegsende besetzte die Rote Armee den Ort. Dreilinden wurde Grenzgebiet, nach dem 17. Juni 1953 Sperrgebiet, und nach dem Mauerbau gab es weitere Verschärfungen. Die Wohnsituation blieb nahezu unverändert bis zur Maueröffnung 1989. Die Grenzanlagen und Wachtürme landeten auf der Müllkippe am Stolper Weg und die alten Lauben verfielen oder wurden abgerissen.
Ausstellung im Rathaus Kleinmachnow
Der Fotograf und ehemalige Einwohner Dreilindens, Andreas Springer, hat über 35 Jahre im Ort fotografiert und mit Unterstützung der Einwohner wichtige alte Dokumente zur Ortsentwicklung gesammelt.
Die Ausstellung „Eine Welt für sich“ feiert das 115-jährige Bestehen der Laubenkolonie Dreilinden und ist vom 26. Oktober 2024 bis zum 2. Januar 2025 im Rathaus Kleinmachnow, Adolf-Grimme-Ring 10, 14532 Kleinmachnow, zu sehen. Die Eröffnung findet am 25. Oktober statt und der Eintritt ist kostenlos.
Öffnungszeiten: Mo., Di., Do., Fr. von 9 bis 18 Uhr und am 1. Sonnabend im Monat von 10 bis 13 Uhr.
Weitere Informationen unter www.kleinmachnow.de/index.php?object=tx,3692.4.1&ModID=11&FID=3692.1395.1