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Charlottenburg-Wilmersdorf

Rote Bänke als Zeichen gegen Gewalt an Frauen

Rote Bänke am Bundesplatz. Foto: Sabine Marzahn
Rote Bänke am Bundesplatz. Foto: Sabine Marzahn

09.12.2024: Neun neue rote Bänke machen in Charlottenburg-Wilmersdorf auf Gewalt gegen Frauen aufmerksam. Das Netzwerk „Nachbarschaft Wilmersdorf“ und die „AG Mädchen und junge Frauen“ des Bezirks haben das Projekt initiiert und die Bänke rot gestrichen. Sie sind auch die Patinnen und Paten der von ihnen gestalteten Bänke. Jugendliche aus Kinder- und Jugendfreizeiteinrichtungen sowie Ehrenamtliche aus den umliegenden Nachbarschaften wirkten ebenfalls mit.

Die Bänke stehen an folgenden Orten:

Die Idee der roten Bänke stammt ursprünglich aus Italien, wo die Aktion „Panchina rossa“ als sichtbares Zeichen gegen geschlechtsspezifische Gewalt ins Leben gerufen wurde. Die roten Bänke sollen das Thema aus der Tabuzone holen, die Gesellschaft sensibilisieren und der Opfer gedenken. Gleichzeitig geht es darum, Betroffene zu ermutigen, Hilfe zu suchen und Unterstützung anzunehmen.

Gewalt gegen Frauen nimmt zu

Gewalt gegen Frauen und Mädchen ist in Deutschland ein drängendes Problem. Besonders die Zahl der Opfer häuslicher Gewalt – darunter Körperverletzung, Stalking, Nötigung und Bedrohung – nimmt stetig zu. Laut dem aktuellen Lagebild des Bundeskriminalamts wurden im vergangenen Jahr 360 Frauen und Mädchen Opfer von Femiziden. Die Dunkelziffer ist weiterhin hoch.

Informationen für Betroffene

Die Aktion in Charlottenburg-Wilmersdorf will nicht nur auf das Problem der Gewalt gegen Frauen aufmerksam machen, sondern Betroffene ermutigen, ihr Schweigen zu durchbrechen, sich Hilfe zu holen und Taten anzuzeigen. Hierfür wurde ein mehrsprachiger Infoflyer mit niedrigschwelligen Unterstützungsangeboten entwickelt. Das bundesweite Hilfetelefon „Gewalt gegen Frauen“ bietet rund um die Uhr kostenlose und anonyme Beratung in verschiedenen Sprachen. Die Nummer lautet: 116 016.

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