Abgelaufene Medikamente
Abgelaufene Medikamente und ihre Verpackungen richtig entsorgen
14.01.2025: Der Hals kratzt, die Nase läuft: Winterzeit ist Erkältungszeit – und die Hausapotheken füllen sich mit Medikamenten. Ist der Infekt überwunden, stellt sich die Frage: Was tun mit leeren Medikamentenverpackungen oder abgelaufenen Arzneimittelresten? Tipps hat die Initiative „Mülltrennung wirkt“.
Halsschmerztabletten, Hustensaft oder Erkältungssalben: Für die umweltfreundliche Entsorgung von Medikamentenverpackungen und Arzneimittelresten gibt es einige Regeln. So dürfen Reste von Arzneimitteln auf keinen Fall über die Toilette oder die Spüle entsorgt werden, raten beispielsweise Bundesumwelt- und Gesundheitsministerium. „Medikamente sind sehr unterschiedlich verpackt. Richtig entsorgt, können diese Verpackungen recycelt werden – das schont Klima und Ressourcen. Eine wichtige Regel lautet dabei: Die Verpackungen müssen vollständig leer sein“, erklärt Axel Subklew, Sprecher der Initiative „Mülltrennung wirkt“. Die Initiative hat für die Erkältungssaison praktische Tipps für die umweltfreundliche Entsorgung abgelaufener Medikamente und ihrer Verpackungen zusammengestellt.
Korrekte Entsorgung von Medikamentenverpackungen
Blister- oder Durchdrückverpackungen: Tabletten oder Kapseln sind häufig in sogenannte Blister- oder Durchdrückverpackungen eingeschweißt. Diese Verpackungen aus Kunststoff und Aluminiumfolie gehören in die Gelbe Tonne. Gleiches gilt für Arzneimitteldosen aus Kunststoff. Wichtig: Alle Verpackungen müssen völlig leer sein.
Salbentuben und Salbentiegel: Aluminium- und Kunststofftuben für Salben, Gele oder Cremes kommen – vollständig entleert – in die Gelbe Tonne. Damit die Sortieranlagen sie sortenrein erfassen können, sollten Deckel aus anderem Material abgeschraubt und getrennt von der Tube im Verpackungsmüll entsorgt werden. Auch leere Kunststofftiegel, zum Beispiel für Salben, die in der Apotheke angerührt werden, können in die Gelbe Tonne entsorgt werden.
Pumpsprays und Spraydosen: Pumpsprayflaschen aus Kunststoff zum Beispiel für Nasenspray gehören ebenfalls in die Gelbe Tonne. Das Gleiche gilt für Spraydosen aus Aluminium wie Sprühpflaster. Achtung: Auch Spraydosen müssen komplett entleert sein. Sind noch Reste enthalten, können sie bei der Weiterverarbeitung in Brand geraten oder explodieren.
Pharmazeutische Glasbehälter: Geleerte Glasverpackungen von Medikamenten – vom Fläschchen bis zum Glas – werden in die Glascontainer entsorgt. Wie alle anderen Glasflaschen und -behälter werden sie dort nach den Farben Weiß, Braun und Grün sortiert eingeworfen.
Umverpackungen und Beipackzettel: Umverpackungen aus Karton und Beipackzettel aus Papier kommen in die Altpapiertonne oder den -Container.
Grundsätzlich gilt auch für Medikamentenverpackungen die einfache Grundregel für richtige Mülltrennung: In die Gelbe Tonne gehören alle leeren Verpackungen, die nicht aus Papier, Pappe, Karton oder Glas sind. Das sind zum Beispiel Verpackungen aus Kunststoff, Aluminium, Weißblech oder Verbundmaterialien. Papier, Pappe und Karton werden im Altpapier, leere Einweg-Glasverpackungen sortiert nach Farben in Glascontainern gesammelt.
Regeln für die umweltschonende Entsorgung von Arzneimittelresten
Medikamente richtig zu entsorgen bedeutet zunächst, sie in ihrer Verpackung zu belassen. Keinesfalls sollte der Hustensaft im Abguss entsorgt und die Pillen die Toilette hinunter gespült werden. Arzneimittel können hormonelle Auswirkungen auf die Umwelt haben. Kläranlagen können zudem nicht alle Rückstände filtern, sodass Arzneimittelreste ins Grundwasser gelangen können.
Um Medikamente richtig zu entsorgen, haben Sie zwei Möglichkeiten:
- Entsorgung über den Recyclinghof
- Rückgabe bei der Apotheke
Die Recyclinghöfe der BSR nehmen Ihre abgelaufenen und nicht mehr benötigten Medikamente entgegen. Bis zu einem Gewicht von 20 kg ist dieser Service kostenlos. Sind größere Mengen angefallen, wird eine Gebühr von 1,30 € pro Kilogramm (ab dem 21. kg) fällig. Die Schadstoffsammlung gewährleistet, dass die Medikamente vernichtet werden, ohne die Umwelt zu belasten. Das geschieht zumeist durch thermische Verwertung.
Sie können alte Arzneimittel oftmals auch in der Apotheke zurückgeben. Die Apotheken sind zwar nicht in der Pflicht, alte Medikamente zurückzunehmen, viele tun es dennoch. In Zusammenarbeit mit der BSR entsorgen sie die nicht mehr gebrauchten Mittel in der Medi-Tonne. Diese garantiert eine umweltfreundliche Entsorgung.