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Auf dem Weg zum Welterbe

Waldsiedlung Zehlendorf: Dossier bei UNESCO eingereicht

Der nächste Schritt auf dem Weg zum UNESCO-Welterbe wurde gemacht.
Der nächste Schritt auf dem Weg zum UNESCO-Welterbe wurde gemacht.
Erschienen in Gazette Zehlendorf März 2025

Die Waldsiedlung Zehlendorf, auch als Siedlung Onkel-Toms-Hütte bekannt, hat einen wichtigen Schritt in Richtung UNESCO-Welterbe unternommen. Das Welterbe-Dossier für die Aufnahme in die Welterbestätte „Siedlungen der Berliner Moderne“ wurde bei der UNESCO in Paris eingereicht.

Aufwendiges Verfahren

Das Verfahren zur Auszeichnung als UNESCO-Welterbe ist mehrstufig und zeitaufwendig. Die Waldsiedlung Zehlendorf wurde am 1. Februar 2024 als eine von sieben deutschen Stätten auf die erweiterte Tentativliste (Vorschlagsliste) der UNESCO übermittelt. Diese Platzierung ist Voraussetzung für die weitere Antragstellung. Das Dossier wurde von einem Expertenteam für Welterbepflege und Neues Bauen in Berlin unter der Koordination des Landesdenkmalamtes Berlin erstellt. Die Entscheidung über die Aufnahme in die UNESCO-Liste des Kultur- und Naturerbes der Welt wird frühestens ein Jahr nach Einreichung des Dossiers erwartet.

Bruno Taut

Berlin als Ort der Moderne

Patrick Steinhoff, Bezirksstadtrat für Stadtentwicklung Steglitz-Zehlendorf, sagte: „Mit den beiden Bezirksverordnetenbeschlüssen von 2008 und 2018 konnten wir die Erweiterung der Welterbestätte „Siedlungen der Berliner Moderne“ anregen und es erfüllt uns mit Stolz, dass unser Vorstoß so weit gekommen ist. Wer Welterbe werden möchte, braucht einen langen Atem – wir werden auch bei den nächsten Schritten die Bewerbung eng begleiten. Die Waldsiedlung ist ein buntes lebendiges Viertel und soll es auch in Zukunft bleiben. Aufgeschlossene und aufmerksame Bürgerinnen und Bürger haben seit Jahren entscheidend zu deren positiver Entwicklung beigetragen. Dieses Engagement begrüße ich außerordentlich. Die aktuellen Bestrebungen der Bewohnerschaft, die Waldsiedlung unter Berücksichtigung ihres besonderen kulturellen Werts einer modernen Zukunft zuzuführen, sind berlinweit beispiellos.“

Dr. Christoph Rauhut, Landeskonservator, ergänzte: „Eine Eintragung auf der Welterbeliste würde einem weiteren Denkmal der Berliner Moderne die Chance bieten, den Ruhm Berlins als Ort der Moderne zu festigen. Wir freuen uns sehr, dass wir die Eintragung der Waldsiedlung gemeinsam mit engagierten Partnerinnen und Partnern vorantreiben dürfen. In der Waldsiedlung hat das bürgerschaftliche Engagement eine lange Tradition. Bürgerinnen und Bürger haben im Besonderen dazu beigetragen, dass die Waldsiedlung 17 Jahre nach der Nominierung einer Nachnominierung ins Welterbe so nahesteht. Ihnen gilt daher mein besonderer Dank.“

Anlässlich des internationalen Welterbetags am 1. Juni 2025 sind diverse öffentliche Veranstaltungen rund um die UNESCO-Welterbestätte „Siedlungen der Berliner Moderne“ geplant. Im Fokus steht dabei unter anderem die 100-jährige Grundsteinlegung der Hufeisensiedlung.

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