Lichterfelde West
Teilentsiegelung „Platz des 4. Juli“
Erholungsort mit Wiesenflächen und Bäumen

25.04.2025: Wo jahrzehntelang der Asphalt eines kleinen Teils des Rings um das nie gebaute „Germania“ dominierte, entsteht neues Grün: Am Platz des 4. Juli in Lichterfelde haben am 15. April 2025 die Bagger ihre Arbeit aufgenommen. Ein Großteil des über 80 Jahre alten Platzes nahe dem Telefunkenwerk und der Goerzallee wird in den kommenden Monaten entsiegelt und in einen attraktiven Erholungsraum verwandelt. Die Maßnahme verbessert nicht nur das Mikroklima vor Ort, sondern dient auch als wichtiger ökologischer Ausgleichsmaßnahme. Nicht der gesamte Platz wird umgestaltet: Eine Teilfläche, die vom Landesverband der Berliner Fahrschulen genutzt wird, bleibt auf Wunsch des Bezirksamtes versiegelt.
Kompensation für Bahngleise
Hintergrund der Umgestaltung ist der Wiederaufbau der Dresdner Bahn. Für die neuen Fernbahngleise südlich des Bahnhofs Südkreuz waren Eingriffe in die Natur notwendig. Die Teilentsiegelung des Platzes des 4. Juli ist eine der Kompensationsmaßnahmen, die diese Eingriffe ökologisch ausgleichen sollen. Die Planung und Umsetzung erfolgt durch die Grün Berlin GmbH im Auftrag der DB InfraGO AG und in enger Abstimmung mit dem Bezirk Steglitz-Zehlendorf.
Regenwasser versickert
Insgesamt 12.000 der 27.000 Quadratmeter umfassenden Platzfläche werden von ihrer Versiegelung befreit. Dafür wird die dicke Asphalt- und Betonschicht bis auf den natürlichen Boden abgetragen. Statt in der Kanalisation zu verschwinden, kann Regenwasser künftig direkt auf den neu entstehenden Wiesenflächen und in großzügigen Baumgruben versickern. Auch das geplante Wegenetz erhält eine wasserdurchlässige Decke aus Kies und Sand. „Diese Maßnahmen entlasten die Kanalisation, unterstützen den natürlichen Wasserhaushalt und sorgen durch Verdunstungskühle für ein angenehmeres Klima im Quartier“, erklärt ein Sprecher des Projekts.
Klimaresiliente Bäume
Rund 40 neue Bäume, darunter heimische und robuste Arten wie Wildobstgehölze, werden gepflanzt. Sie ergänzen die 14 bestehenden Linden entlang des angrenzenden Parkfriedhofs Lichterfelde. Die Auswahl klimaresilienter Bäume verspricht zudem geringeren Pflegeaufwand und niedrigere Unterhaltungskosten. Auch entlang des Friedhofs und gegenüberliegender Wohnbebauung werden Wege entsiegelt und Grünflächen angelegt.
Die Kosten für die grüne Verwandlung belaufen sich auf rund 1,17 Millionen Euro, getragen von der Deutschen Bahn und dem Land Berlin. Wenn alles nach Plan läuft, können die Anwohnerinnen und Anwohner ihren neu gestalteten Platz voraussichtlich im vierten Quartal 2025 in Besitz nehmen und dort Erholung finden, wo einst nur Asphalt war.