Erschienen in Gazette Schöneberg & Friedenau Oktober 2023
Knapp anderthalb Jahre dauerten die Maßnahmen, um aus der ehemaligen Bezirksgärtnerei in Marienfelde das erste naturschutzrechtliche Ökokonto Berlins zu machen. Ziel des Ökokontos ist es, renaturierte Flächen als Ausgleich für landeseigene Baumaßnahmen in Berlin zu schaffen, bei denen u. a. Sträucher, Gehölz und Wiesen weichen müssen und der Boden versiegelt wird. Gleichzeitig soll ein Guthaben für zukünftige Projekte der BIM aufgebaut werden.
Bezirksstadträtin von Tempelhof-Schöneberg, Saskia Ellenbeck, und der Bereichsleiter der BIM Berliner Immobilienmanagement GmbH (BIM), Christian Krüger, kamen am 31. August zusammen, um den offiziellen Abschluss der Maßnahme zu feiern. Dank der engen Zusammenarbeit zwischen der Senatsverwaltung für Mobilität, Verkehr, Klimaschutz und Umwelt, dem Bezirk und der BIM konnte die berlinweit erste Genehmigung für ein naturschutzrechtliches Ökokonto schnellstmöglich erteilt werden.
Wo früher die Gewächshäuser der Bezirksgärtnerei standen, wurden 60 Bäume und über 450 Sträucher gepflanzt sowie 14.000 Quadratmeter Frischwiese und rund 16.000 Quadratmeter Trockenrasen eingesät. Das entspricht ca. 1.600 Wertpunkten. Diese werden von Gutachterbüros anhand des Berliner Leitfadens zur Bewertung und Bilanzierung von Eingriffen berechnet. Über die Vergabe der Ausgleichsflächen in Marienfelde entscheidet allein die BIM.
Der Bereich des Ökokontos nimmt etwa 44.000 Quadratmeter der 75.000 Quadratmeter großen Fläche der früheren Bezirksgärtnerei ein. Auf dem Gelände, aber außerhalb des Ökokontos, ist als Nutzungsmöglichkeit für das einzig verbliebene Gebäude die Ansiedlung einer neuen Kindertagesstätte mit Schwerpunkt Umwelt und Natur vorgesehen. Darüber hinaus sollen auf Teilen des eingezäunten Geländes sowie auf einer weiteren, angrenzenden Liegenschaft Bildungsangebote des Bezirks und des derzeitigen Mieters Naturwacht Berlin e. V. untergebracht werden. Die Gesamtkosten für die Abriss- und Renaturierungsmaßnahmen belaufen sich auf rund 1,5 Millionen Euro.
© Gazette Verbrauchermagazin GmbH 2023