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Berliner Mischwaldprogramm

Erfolge und Zweifel bei der Walderneuerung

Zwischen Kiefern wachsen junge Laubbäume nach.
Zwischen Kiefern wachsen junge Laubbäume nach.
Erschienen in Gazette Schöneberg & Friedenau Mai 2024
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Kieferorthopädie an der Kaisereiche

Im Rahmen des Mischwaldprogramms der Berliner Forsten wurden in den vergangenen vier Monaten rund 545.000 Laubbäume gepflanzt, wodurch etwa 100 Hektar neuer Mischwald entstanden sind. Dies gab Umweltsenatorin Manja Schreiner am 3. April bekannt. Seit dem Beginn des Programms im Jahr 2012 wurden insgesamt mehr als vier Millionen einheimische Laubbäume gepflanzt, die zu rund 1.300 Hektar Mischwald herangewachsen sind.

Das Ziel der Walderneuerung ist es, robuste, lebendige und strukturreiche Wälder aus einheimischen Baumarten zu schaffen sowie brand- und sturmgefährdete Kiefernwälder zu reduzieren. In den Forstämtern Grunewald, Köpenick und Pankow wurden hauptsächlich Traubeneichen, aber auch andere Laubbaumarten wie Vogelkirschen, Elsbeeren und Hainbuchen gepflanzt. Für den kommenden Winter 2024/2025 sind weitere Pflanzungen von 390.000 Laubbäumen auf rund 120 Hektar geplant.

Ausbildungsprojekt „10.000 Bäume für einen klimaresistenten Laubmischwald“

Neben dem Mischwaldprogramm engagieren sich auch Auszubildende der Berliner Forsten für die Walderneuerung. Unter dem Motto „10.000 Bäume für einen klimaresistenten Laubmischwald“ haben 22 Forstwirt-Azubis in jedem der vier Ausbildungsreviere jeweils 2.500 Laubbäume geplant, organisiert und gepflanzt. Umweltsenatorin Schreiner zeigte sich begeistert von diesem nachhaltigen Projekt, das gut ausgebildete Nachwuchskräfte für die Pflege und Entwicklung des Erholungswaldes hervorbringt.

Zweifel an der Effektivität des Mischwaldprogramms

Trotz der Erfolge des Mischwaldprogramms gibt es auch kritische Stimmen. Einige Fachleute halten es für sinnvoller, die Natur sich selbst entwickeln zu lassen. Auch der Bund für Umwelt- und Naturschutz (BUND) Berlin äußerte Zweifel an der Sinnhaftigkeit des Programms und forderte eine naturnahe Bewirtschaftung der Wälder.

Umweltverwaltung überdenkt Fortführung des Mischwaldprogramms

Angesichts der Kritik überdenkt die Berliner Umweltverwaltung derzeit die Fortführung des Mischwaldprogramms in seiner jetzigen Form. Gunnar Heyne, Direktor der Berliner Forsten, sagte der Deutschen Presse-Agentur, dass es fraglich sei, ob man auf diese Weise die Ziele eines artenreichen und altersgemischten Waldbestandes erreiche. Ob die für den kommenden Winter geplanten Pflanzungen von 390.000 Bäumen stattfinden werden, ist derzeit noch offen. Die Forsten haben jedoch bereits den Auftrag erhalten, weniger Bäume zu roden.

Die Diskussion um die Walderneuerung in Berlin zeigt, dass es wichtig ist, verschiedene Ansätze und Meinungen zu berücksichtigen, um eine nachhaltige und effektive Strategie für den Schutz und die Entwicklung unserer Wälder zu gewährleisten.

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