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Auf nach Italien

Max Liebermann in Venedig, Florenz und Rom: Ausstellung in der Liebermann-Villa

Max Liebermann, Pferderennen in den Cascinen, Studie, 1909. Foto: Privatbesitz
Max Liebermann, Pferderennen in den Cascinen, Studie, 1909. Foto: Privatbesitz
Erschienen in Wannsee Journal Juni/Juli 2024
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Bis 2. September 2024 zeigt die Liebermann-Villa eine Ausstellung, die sich der wenig bekannten Beziehung des Berliner Künstlers Max Liebermann (1847–1935) zu Italien und dessen Kulturlandschaft widmet. Das Ausstellungsprojekt „Max Liebermann in Italien“ ist eine Kooperation zwischen der Liebermann-Villa am Wannsee und dem Museum Casa di Goethe in Rom und besteht aus zwei sich ergänzenden Ausstellungen.

Leihgaben italienischer Museen

In der Liebermann-Villa werden Liebermanns italienische Werke, seine Ausstellungsbeteiligungen in Italien und die dortige Rezeption seines Schaffens präsentiert. Die Ausstellung umfasst Gemälde und Zeichnungen, die in Italien entstanden sind, sowie Arbeiten aus italienischen Sammlungen. Darunter Leihgaben aus den Uffizien in Florenz, der Ca‘Pesaro – Galleria internazionale d‘Arte Moderna in Venedig und der Galleria d‘Arte Moderna in Mailand. Auch private und museale Sammlungen aus ganz Deutschland tragen zur Ausstellung bei. Im Anschluss an die Ausstellung in Berlin wird im September im Museum Casa di Goethe in Rom die erste umfassende Liebermann-Ausstellung auf italienischem Boden stattfinden.

Späte Liebe zu Italien

Obwohl Liebermann die obligatorische Bildungsreise nach Italien vermied und die Niederlande als seine „Malheimat“ betrachtete, reiste er 1878 erstmals in das Land südlich der Alpen. Auf mindestens sechs Reisen zwischen den späten 1870er- und den frühen 1910er-Jahren fand Liebermann Inspiration für eigene Werke und knüpfte Kontakte zur italienischen Kunstszene. Er griff viele italienische Motive in seinen Arbeiten auf und beteiligte sich an internationalen Ausstellungen in Italien. Die Direktion der Uffizien beauftragte ihn sogar mit einem Selbstbildnis für ihre Porträtsammlung. Dieses Porträt, das Liebermann ein Jahr später nach Florenz sandte, zählt zu seinen ersten Selbstbildnissen. Der Ausbruch des Ersten Weltkriegs 1914 bedeutete auch das Ende von Liebermanns Auslandsreisen, doch blieb er bis zu seinem Tod eng mit Italien verbunden.

Wandbild in der Loggia

Ein weiteres Highlight der Ausstellung ist Max Liebermanns Wandbild in der Loggia seiner Villa am Wannsee, das durch das antike Gartenbild in der Villa der Livia bei Prima Porta inspiriert wurde. Die Loggia ermöglicht einen besonderen Einblick in Liebermanns persönlichen Wohnraum und beleuchtet Facetten seiner künstlerischen Vision. Für sein neuerrichtetes Anwesen am Wannsee schuf der Künstler eine eigene Interpretation dieser Fresken, die er in Italien entdeckt hatte.

Italienische Kollegen und Kritiker

Schließlich beleuchtet die Ausstellung Liebermanns italienisches Netzwerk, das er während seiner Aufenthalte in Italien aufbaute. Seine Beziehungen zu anderen Künstlern und Kunstkritikern, wie dem Maler Umberto Veruda und den Kritikern Guido Lodovico Luzzatto und Vittorio Pica, spielten eine entscheidende Rolle in Liebermanns künstlerischer Entwicklung und der Rezeption seines Werks in Italien. Die Ausstellung dokumentiert die gegenseitige Bewunderung und den künstlerischen Austausch zwischen Liebermann und seinen italienischen Zeitgenossen anhand von Fotografien, Briefen und weiteren Dokumenten.

Die Ausstellung ist bis zum 2. September zu sehen in der Liebermann-Villa, Colomierstraße 3, 14109 Berlin. Weitere Informationen: www.liebermann-villa.de/ausstellungen/auf-nach-italien/

Titelbild

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